Warum wir Treibstoffpreise in Kilowattstunden ausweisen sollten – Ein Plädoyer für mehr Transparenz

Strom im Vergleich zu fossiler Energie zu teuer


Die Elektromobilität ist längst kein Randthema mehr. Immer mehr Menschen wechseln vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb, sei es aus ökologischen, ökonomischen oder technologischen Gründen. Doch obwohl Elektroautos zunehmend Einzug in unseren Alltag halten, bleibt eine essentielle Frage oft unbeachtet: Wie vergleichen wir eigentlich die Kosten des Energieverbrauchs zwischen Verbrennern und Elektroautos?

Ein Problem der Wahrnehmung: Preise wie vor 70 Jahren?

Wer heute an einer klassischen Tankstelle vorbeifährt, mag manchmal neidvoll auf die Preistafel schielen. Diesel für 1,70 Euro pro Liter, Benzin ein wenig teurer. Doch wie wäre es, wenn wir diese Preise in Kilowattstunden umrechnen? Plötzlich ergeben sich Preise, die wie aus einer anderen Zeit scheinen: Diesel für 17 Cent und Benzin für 18 Cent pro Kilowattstunde.

Dieser Vergleich macht eines deutlich: Der Energiegehalt von fossilen Brennstoffen wird in unserer Wahrnehmung nicht richtig bewertet. Ein Liter Diesel enthält etwa 10 Kilowattstunden Energie. Bei einem Preis von 1,70 Euro pro Liter ergibt das traumhaft günstige 17 Cent pro Kilowattstunde. Benzin kommt mit seinem etwas geringeren Energiegehalt auf knapp 18 Cent pro Kilowattstunde. Solche Preise sind in der Welt der Elektromobilität unvorstellbar – an öffentlichen Ladestationen zahlen E-Auto-Fahrer oft das Zwei- oder Dreifache.

Ein realistischer Vergleich der Verbräuche

Betrachten wir einmal den Verbrauch moderner Fahrzeuge. Ein typischer Diesel-SUV benötigt auf 100 Kilometern etwa 7,5 Liter Kraftstoff. Das entspricht einem Energieverbrauch von etwa 75 Kilowattstunden. Im Vergleich dazu kommt ein großes Elektroauto – selbst im Winter mit eingeschalteter Heizung – mit rund 23 Kilowattstunden aus. Diese Differenz zeigt eindrucksvoll, wie viel effizienter Elektroautos im Vergleich zu ihren fossilen Pendants arbeiten. Doch bei der Diskussion um Kosten wird oft ausschließlich der Preis pro Liter betrachtet, ohne die zugrunde liegende Energiemenge zu berücksichtigen.

Warum dieser Unterschied im Bewusstsein fehlt

Das Problem liegt in der Art und Weise, wie Preise und Verbräuche kommuniziert werden. Während bei fossilen Kraftstoffen der Preis pro Liter oder pro Gallone dominiert, orientieren sich Elektroautos an der Kilowattstunde. Diese Diskrepanz erschwert den direkten Vergleich erheblich. Ein Liter Diesel „fühlt“ sich für viele Autofahrer günstiger an, weil sie die Energiemenge, die darin steckt, nicht bewusst wahrnehmen.

Auch politisch und gesellschaftlich wird dieses Missverhältnis kaum thematisiert. Es herrscht ein verbreitetes Unverständnis darüber, wie Energieverbrauch und Effizienz tatsächlich zusammenhängen. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung, bei der fossile Brennstoffe als preisgünstig und Elektroautos als teuer erscheinen.

Ein Vorschlag zur Verbesserung: Preise in Kilowattstunden ausweisen

Um diese Diskrepanz zu beheben, schlage ich vor, die Preise für fossile Brennstoffe genauso wie die für Ladestrom in Kilowattstunden auszuweisen. Dadurch würde der tatsächliche Energieverbrauch eines Fahrzeugs besser sichtbar und vergleichbar werden. Wenn beispielsweise an der Tankstelle neben dem Literpreis auch der Kilowattstundenpreis stünde, würde dies ein völlig neues Bewusstsein schaffen.

Die Umrechnung ist simpel und könnte so auf den Preistafeln dargestellt werden:

  • Diesel: 1,70 €/Liter → 17 Cent/kWh
  • Benzin: 1,80 €/Liter → 18 Cent/kWh

Durch eine solche Transparenz würde sich schnell zeigen, dass der vermeintlich „günstige“ Literpreis von Diesel oder Benzin in Wahrheit auf einer ungleichen Darstellung beruht.

Die Vorteile eines solchen Ansatzes

  1. Bessere Vergleichbarkeit: Autofahrer könnten auf einen Blick erkennen, wie sich die Energiekosten zwischen verschiedenen Antriebsarten unterscheiden. Dies würde nicht nur das Verständnis fördern, sondern auch die Entscheidungsfindung bei der Fahrzeugwahl beeinflussen.
  2. Effizienz im Fokus: Wenn die Energieeffizienz von Fahrzeugen klarer erkennbar wird, könnten Käufer stärker auf den tatsächlichen Verbrauch achten. Dies würde den Wettbewerb um energieeffiziente Technologien fördern.
  3. Einheitliche Kommunikation: Die Umstellung auf Kilowattstunden als Maßeinheit für Energie würde eine einheitliche und transparente Sprache schaffen, die sowohl für fossile als auch für elektrische Antriebe gilt.

Herausforderungen und mögliche Einwände

Natürlich gibt es auch Argumente gegen eine solche Umstellung. Kritiker könnten einwenden, dass die Umrechnung für viele Menschen verwirrend sei oder dass die technische Umsetzung an Tankstellen zu aufwendig wäre. Doch diese Einwände lassen sich leicht entkräften:

  • Die Umrechnung von Litern in Kilowattstunden ist eine einfache mathematische Aufgabe, die einmalig festgelegt werden kann.
  • Die Anzeige des Kilowattstundenpreises könnte zusätzlich zum Literpreis erfolgen, sodass bestehende Strukturen nicht komplett ersetzt werden müssten.
  • Aufklärungskampagnen und Informationen an Tankstellen könnten dazu beitragen, das Verständnis für die neue Darstellung zu fördern.

Ein Denkanstoß für die Zukunft

Die Idee, Energiepreise in Kilowattstunden anzugeben, ist nicht nur eine technische Spielerei, sondern ein wichtiger Schritt in Richtung einer faireren und transparenteren Diskussion über Energieverbrauch und Kosten. Sie könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für die Vorteile der Elektromobilität zu schärfen und die öffentliche Wahrnehmung von fossilen und elektrischen Antrieben nachhaltig zu verändern.

Ich lade alle Leser ein, über diesen Vorschlag nachzudenken und ihn zu diskutieren. Teilen Sie diesen Beitrag, sprechen Sie mit Freunden und Familie darüber und unterstützen Sie die Idee, falls sie Ihnen sinnvoll erscheint. Denn nur gemeinsam können wir ein neues Bewusstsein für Energie und Mobilität schaffen.

Ein Blick auf die Praxis: Wie wir jetzt handeln können

Wer diese Idee unterstützen möchte, kann sich aktiv dafür einsetzen, die Diskussion in die Gesellschaft zu tragen. Teilen Sie Beiträge wie diesen, kommentieren Sie in sozialen Netzwerken und setzen Sie sich bei politischen Entscheidungsträgern für mehr Transparenz ein. Auch die Automobilindustrie und Energieversorger könnten durch gezielte Anreize und Informationskampagnen dazu beitragen, das Bewusstsein für Energiepreise und Verbrauch zu schärfen.

Besuchen Sie auch gerne die Seite von Max-Mu, wo wir weitere Informationen und Aktionen zu diesem Thema bereitstellen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, eine fairere und zukunftsfähige Mobilität zu gestalten – für alle Fahrer, ob elektrisch oder fossile.



Eine Antwort zu “Warum wir Treibstoffpreise in Kilowattstunden ausweisen sollten – Ein Plädoyer für mehr Transparenz”

  1. Richtig wäre der/die Vergleich/Angabe Verbrauch in kWh/100 km
    z.B.
    Vebrauch auf 100km = 5 Ltr Diesel a‘ 9,7 kWh Heizwert = 48,5kWh/100km.
    Normales E-Auto von 14-20kWh/100km

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert